Letale Dosis: 2,2–3 g Natriumfluorid.
Nach Inhalation von Fluorwasserstoff schwere Reizerscheinungen der Schleimhäute, Lungenödembildung.
Bei Flusssäureverätzung anfangs keine Hautveränderung sichtbar. Leitsymptom ist der Schmerz.
Bei inhalativer Vergiftung: Bettruhe, Lungenödemprophylaxe mit inhalativen Glucocorticoiden, inhalative β2-Sympathomimetika, Antitussiva, nur in Ausnahmefällen Glucocorticoide i.v., Intubation und Beatmung.
Bei Verätzung der Haut: sofortige Spülung mit Wasser. Wenn periphere Extremitäten betroffen: 10–20 ml 10 %iges Calciumgluconat (Calcium Braun 10 %) intraarteriell bis die Schmerzen nachlassen. An anderen Körperpartien Unterspritzung mit einer Mischung aus 10 ml 10 % Calciumgluconat und 5 ml 2 %igen Xylocain®. Wiederholung dieser Behandlung, falls erneut Schmerzen auftreten.
Nach oraler Aufnahme von Flusssäure: Verdünnungstherapie. Weiteres Vorgehen wie bei Verätzungen mit Säuren und Laugen.
NB! Die orale Aufnahme von Natriumfluoridtabletten zur Kariesprophylaxe führt in der Regel wegen der
relativ geringen Fluoridmenge nicht
zu Vergiftungserscheinungen.
Bei weniger als 10 mg Fluorid/kg KG:
Gabe von Milch oder orale Gabe von
Calcium. Bei mehr als 10 mg Fluorid/
kg KG: primäre Giftentfernung,
orale oder auch parenterale Gabe von
Calcium unter Kontrolle des Serum-
Calciums.