BESCHREIBUNG
Hut: Durchmesser 6-12 cm, jung kugelig geschlossen, später halbkugelig bis flach ausgebreitet, Farbe reinweiss, auf Berührung stark gilbend, Oberfläche feinseidig, zum Rand hin feinschuppig.
Lamellen: jung graurosa, zuletzt schwarzbraun, am Stiel nicht angewachsen, dichtstehend. Sporenpulver dunkelbraun.
Stiel: 8-12 cm lang, weisslich, gleichdick bis auf die knollige, gerandete und oft schiefstehende Basis. Der hängende, zarthäutige Ring ist oben glatt, auf der Unterseite weissflockig.
Fleisch: weiss, im Schnitt nicht verfärbend, dünnfleischig, Geruch nach Anis.
TYPISCHE MERKMALE: Grosser, beringter, weisser Lamellenpilz mit jung graurosa, zuletzt schwarzbraunen Lamellen, einer gerandet-knolligen, oft schiefen Stielbasis (Name!), Pilz auf Druck gilbend, Fleisch unveränderlich, Anisgeruch.
VORKOMMEN
Juni bis November, einzeln bis gesellig in Nadel- und Mischwäldern, in Bayern ziemlich häufig.
WERT
Guter Speisepilz
VERWECHSLUNGSMÖGLICHKEITEN
Tödlich giftige Doppelgänger:
Weisser Knollenblätterpilz (Amanita verna)
Kegelhütiger Knollenblätterpilz (Amanita virosa)
Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)
Die Knollenblätterpilze haben immer weisse Lamellen und eine von weissen, häutigen Hüllresten umgebene, deutliche Knolle!
Giftige Doppelgänger:
Karbolegerling (Agaricus xanthoderma)unterscheidet sich durch seinen widerlichen Karbolgeruch (Tintengeruch), der spätestens beim Kochen deutlich wahrnehmbar ist. Ein weiteres Merkmal ist seine deutliche Knolle, die im Schnitt kräftig chromgelb anläuft.
Essbare Doppelgänger:
Grosser Scheidling (Volvariella speciosa) unterscheidet sich durch seine grauen Hutfarben, dem ringlosen Stiel und der von weissen, lappigen Hüllresten umgebenen Stielbasis.
Rosablättriger Egerlingsschirmling (Leucoagaricus
pudicus) unterscheidet sich durch seine lange cremeweiss bleibenden Lamellen, die bei Sporenreife nur rosa werden. Auf Druck verfärbt er sich ockerlich.
Innerhalb der Gattung Champignon (Agaricus) kann es ebenfalls zu Verwechslungen kommen, was bis auf wenige Ausnahmen (siehe Karbolegerling) jedoch keine gesundheitlichen Konsequenzen hat.
SYNONYME
Agaricus abruptibulbus; Anis-Champignon schiefknolliger; Gerandetknolliger Egerling; Egerling gerandetknolliger; Agaricus esssettei;
GRUPPENZUGEHÖRIGKEIT
Pilze; Speisepilze; Egerlinge; Champignons; Agaricus spp;
LITERATUR
1. Bresinsky A; Besl H: Giftpilze Ein Handbuch für Apotheker, Ärzte und Biologen. Wissenschaftlicher Verlagsgesellschaft Stuttgart 1985
2. Breitenbach J: Pilze der Schweiz. Verlag Mykologigia Luzern 1991
3. Cetto B: Enzyklopädie der Pilze Band 1-4; BLV Verlagsgesellschaft München Wien Zürich 1987
4. Flammer R; Horak E: Giftpilze. Pilzgifte. Erkennung und Behandlung von Pilzvergiftungen. Sporenschlüssel. Franksche Verlagshandlung, w. Keller + Co Stuttgart 1983
5. Garnweidner E: GU Naturführer Pilze Die wichtigen Pilze Mitteleuropas erkennen und bestimmen. Gräfe und Uncer 13. Auflage 1999
6. Michael E; Henning B: Handbuch der Pilzfreunde. Quelle und Meyer, Heidelberg 1968
7. Moser M: Kleine Kryptogamenflora; Die Röhrlinge und Blätterpilze. Gustav Fischer Verlag; Stuttgart, New York 1978