BESCHREIBUNG
Hut: 2-7(10) cm Durchmesser, jung halbkugelig, dann gewölbt mit eingerolltem Rand, schliesslich ausgebreitet und wellig oder trichterförmig verbogen. Farbe weiss bis grauweiss, Oberfläche feinbereift, seidigglänzend.
Lamellen: jung weiss, dann cremefarben, dichtstehend, am Stiel angewachsen, alt etwas herablaufend. Sporenpulver weiss.
Stiel: 3-10 cm lang, weiss, gleichdick, alt hohl, Stiele an der Basis meist zu mehreren büschelig zusammengewachsen.
Fleisch: weisslich, zäh-knorpelig, milder Geschmack, eigenartiger, säuerlicher Geruch.
TYPISCHE MERKMALE: Mittelgrosser, weisser Lamellenpilz, der meist büschelig und in Massen entlang von geschotterten Wegen wächst. Auffallend zäh-knorpeliger Pilz, dadurch nicht leicht brüchig/zerstörbar (Falltest).
VORKOMMEN
August bis Oktober in Laub- und Nadelwäldern, oft in Massen entlang von geschotterten Wegen, Bachläufen, Rasenflächen.
GIFTIGKEIT
Früher als Speisepilz bezeichnet, enthält jedoch Giftstoffe und sollte nicht gegessen werden (1,5); verursacht ungenügend gekocht sehr heftige Magen-Darm-Probleme
SYMPTOME
Rezidivierendes Erbrechen und Durchfall schon nach 1 Stunde beginnend und bis zu 1 bis 2 Tage anhaltend. (7)
LAIENHILFE
In jedem Fall muß der Erkrankte vom einem Arzt untersucht werden; durch Rücksprache mit einer Giftnotrufzentrale (GIFTNOTRUF MÜNCHEN +49 621 14254) sollte die Nötigkeit weiterer Diagnostik und die Notwendigkeit zur Einweisung in eine Klinik besprochen werden.
ÄRZTLICHE THERAPIE
Siehe Pilzvergiftung mit Magen-Darm-Reizung
GIFT UND GIFTWIRKUNG
Enthält Connatin (N-Hydroxy-Harnstoff-Derivat), das die DNS-Synthese hemmt und mutagen wirken kann; außerdem enthalten Lyophyllin (1, 5)
VEWECHSLUNGSMÖGLICHKEITEN
Giftige Doppelgänger:
Laubfreund-Trichterling (Clitocybe phyllophila) sieht ihm recht ähnlich. Er unterscheidet sich aber durch seine bei Sporenreife cremerosafarbenen Lamellen bzw. Sporenpulver, dem nicht büscheligen Wachstum und seinem Standort auf Laub- oder Nadelstreu.
Es gibt noch weitere weisse Gifttrichterlinge, die allerdings nicht so gross werden und deshalb nicht so schnell zu Verwechslungen mit dem Weissen Rasling führen.
SYNONYME
Rasling weißer; Lyophyllum connatum; agarico connato; Straßengrabenritterling; Strassengraben-Ritterling; Weisser Bueschelrasling;
GRUPPENZUGEHÖRIGKEIT
Pilze giftige; Pilze; Pilzvergiftung kurze Latenz; gastrointestinales Pilzsyndrom; Ritterlinge; Lyophyllum spp; Raslinge;
LITERATUR
1. Bresinsky A; Besl H: Giftpilze Ein Handbuch für Apotheker, Ärzte und Biologen. Wissenschaftlicher Verlagsgesellschaft Stuttgart 1985
2. Breitenbach J: Pilze der Schweiz. Verlag Mykologigia Luzern 1991
3. Garnweidner E: GU Naturführer Pilze Die wichtigen Pilze Mitteleuropas erkennen und bestimmen. Gräfe und Uncer 13. Auflage 1999
4. Moser M: Kleine Kryptogamenflora; Die Röhrlinge und Blätterpilze. Gustav Fischer Verlag; Stuttgart, New York 1978
5. Spoerke DG; Rumak BH: Handbook of mushroompoisoning. CRC Press 1994
6. Zilker Th: Intoxications par les champignons
aus Jaeger, Vale JA Intoxications aigues. Elsevier Paris 1999
7. Kleber JJ WEISSER RASLING (Lyophyllum connatum) Kasuistik-Giftnotruf-München 1982 - 1999
aus Ganzert M; Kleber JJ; Zilker Th: TOXINFO Giftnotruf München 2000