Acantophis spp.

Erstellt Tox-Mü Kleber J.J. März 1999

Zur korrekten Identifizierung immer vollständigen lateinischen Namen erfragen

TOXIZITÄT
-- neurotoxisch mit Lähmungen bis zur Atemlähmung
  -Letalität unbehandelt bei 15% (2)
-- nicht jeder Biß muß zu Toxin-Injektion führen, auch nicht
   bei sichtbaren Biß-Marken; bei Acantophis-Bissen in Aus-
   tralien bei 50% schwere Symptomatik, die spez.Therapie
   (Antiserum) nötig macht (1)

SYMPTOME
-- LOKAL: Schmerze, Schwellung an Bißstelle, schmerzhafte
   regionale Lymphknotenschwellung (2)
-- ZNS: schwere generalisierte Lähmungen bis zur
   Atemlähmung (2)
   In 1 Fall 3h nach Biß Abnahme der Kompression, darauf
   Ptosis, Dysphagie, Atemnot als Lähmungszeichen (2)
-- LABOR: Leukozytose > 10000; keine Blutgerinnungsstörun-
   gen bei 6 darauf untersuchten Pat. (2)

THERAPIE
-- ERSTE HILFE: Kompressions-Immobilisations-Methode
   vor allem wenn sofort keine Beatmungsmöglichkeit zur
   Verfügung steht; auf ausreichenden Tetanusschutz achten
   KEINE INZISION od. andere lokale Manipulation vornehmen
-- bei Ateminsuffizienz: frühzeitige Intubation + Beatmung
   ANTISERUM scheint gut gegen die Atemdep. zu wirken (2,5)
  -bei leichter Parese Neostigmin oft ausreichend wirksam(2)
-- ANTISEREN
  ->Death adder antivenom CSL< Australien (1)
  -INDIKATION: bei progredienter ZNS-Symptomatik, allerdings
   bei guter Beatmungsmöglichkeit keine dringende Indikation    außer bei Zeichen auf Myolyse (CK, Muskelschmerz)
  -DOSIS 6000 Units i.v. als Erstdosis (4)
  -WIRKUNG: gute Remission der ZNS-Symptome auch noch viele
   Stunden nach dem Biß
  -ALLERGIETEST: Allergietestung 0,1ml s.c. od. konjunktival    teils nicht empfohlen (1,5); zur Prophylaxe Cortison
   + Antihistamin, Adrenalin-Bereitschaft; gegen Serumkrank-
   heit evtl. prophylaktisch Cortison mehrere Tage (1)
-- bei Schock: Volumengabe, Dopamin, evtl. Cortison + Anti-
   histamin + Adrenalin 1:10 verdünnt bei Verdacht auf
   allergischen Schock

TOXIN
-- Postsynaptisch wirkendes Neurotoxin (1)
-- LD50 (Maus s.c. ) von A. antraticus: 0,4 mg/kg (1)

VORKOMMEN
Austarlien, Neuguinea, Ozeanien

AUSSEHEN
Mit dem kurzen dicken Körper und dem breiten deutlich vom Rumpf abgesetztem Kopf von Erscheinungsbild eher den Vipern ähnlich als den Elapidae (2)

SYNONYME
Todesottern; death adders; Acantophis antarticus; Acantophis praelongus; Acantophis pyrrhus;

GRUPPENZUGEHÖRIGKEIT
Schlangen giftige; Elapidae; Tiere giftige

LITERATUR

1. Meier J, White J: Handbook of clinical toxicology of animal venoms and poisons Boca Raton: CRC Press 1995


2. Junghanss Th, Bodio M: Notfall-Handbuch Gifttiere. Stuttgart Thieme 1996


4. CSL Limited Viktoria Australia: Tiger Snake Antvenom   Beipackprospekt Sep. 1992


5. Rumack BH, Toll LL; Gelman CR: Poisindex System. Australian snakes Micromedex, Inc, Englwood Colorado 32.03.99