Heloderma sp.

Erstellt Tox-Mü-Kleber J.J. 2. 2001

TOXIZITÄT
Nicht aggressive, beißt nur zur Verteidigung ; starker Biß, beim Lösen brechen Zähne ab und bleiben in Wunde (2)
-- LD: keine Todesfälle; Schmerz + RR-Abfall (2,3,4)

SYMPTOME
-- LOKAL: mehrere kleine Bißwunden, oft abgebrochene Zähne
   in Wunde (2)
  -SCHMERZ in Minuten ausbreitend auf ganze Extremität;
   Schmerzmax. nach 0,5-1 h andauernd bis zu 24 Std.; in 15
   Min. Schwellung + Ödem auf extremität ausdehend (nie
   Kompartmentsyndrom); Blauverfärbung; keine Nekrose;
   Lymphangitis,schmerzhafte Lymphknotenschwellung mögl.(2)
-- COR: Hypotonie bis schwerer kreislaufschock; Schwitzen,
   Schwindel (2)
-- GIT: ca. 60% der Gebissenen Nausea, Erbrechen (4)
-- SONST: oft Schwäche, selten Angioneurotische Ödem mit
   Zunge und Gesichtschwellung, Tinnitus, Thrombopenie,
   Musklefaszikulationen (4)

THERAPIE
-- ENTFERNEN: meist schwierig Tier nach Biß zu entfernen, am
   besten mit Holz zwischen Zähne hinten Maul aufspreizen(2)
-- ERSTE HILFE: beengende Gegenstände entfernen, Infusion
   oder Trinken, bei Bedarf (vor allem angioneurotischem
   Ödem) Antihistaminika H1 + H2, Kortison, evtl. Dopamin;
   Liegendtransport in nächste Klinik
-- Wundversorgungsäuberung: immer Wundsäuberung; Wundrevi-
   sion, Entfernen von verbliebenen Zähnen; Tetanus-Impfung
-- ÜBERWACHEN von RR, Thrombos, Lokal- und Allgemeinbefund
   bei schwerer Intox. Gerinnung, Nieren- und Leberwerte
   alle 12h
-- ANTISERUM: keine vorhanden
-- SCHERZ

THERAPIE: bis zu Opiaten

TOXINE
-- Gesamtgiftgehalt eines Heloderma ist ca. 15-20 mg
   Trockengewicht Gift
  -LD50 (Maus) 0,5-1,0 mg/kg,
-- BESTANDTEILE: Serotinin; Proteine + Peptide wie Hyalu-
   ronidase, Kallikrein (setzt vasoaktive Kinine frei),
   Phospholipase A, Vasoaktive Peptide (Helodermin,
   Helospectin, arginine ethyl ester hydrolase, Fibrinogen-
   coagulase activities; keine Neurotoxine (2,4)
-- Gilatoxin (Glycoprotein 35 kD Masse): lethal für Mäuse(2)
   ist saures Protein das als Neurotoxin wirkt; außerdem
   noch ein Toxin das kontraktile Teile des Maus-Zwerchfells
   hemmt; und Helothermine, a toxin which depresses body
   temperature in injected mice (4)

VORKOMMEN UND BIOLOGIE
--Heloderma suspectum and H. cinctum are found in the US,
  extend from southern Utah over much of Arizona, parts of
  New Mexico and Nevada, a small area of California, and
  south into Sonora to the Gulf of California.(4)
--Heloderma horridum, the beaded lizard, is found throughout
  parts of Mexico and Guatemala. It is much larger than the
  Gila monster (4).
Bewegen sich langsam, sind dämmerungs- + nachtaktiv;
Gift wir in Unterkieferdrüsen produziert und beim Biß in wunde gebracht (1)

SYNONYME
Heloderma suspectum; Heloderma cinctum; Heloderma horridum; Gila monster; Skropionskrustenechse; beaded lizard; Gilatier; Gila Krustenechse; Krustenechse

GRUPPENZUGEHÖRIGKEIT
Tiere giftige; Echsen; Lizards;

LITERATUR

1. Junghans Th.; Bodio M: Notfall-Handbuch der Gifttiere


  Georg Thiemeverlag Stuttgart 1996


2. Meier J.; White J.: Handbook of clinical toxicology of


  animal venoms and poisons


  CRC Press 1995


3. Mebs D. Gifttiere


  Wissenschaftl. Verlagsgesellschaft Stuttgart 2000


4. Micromedex PoisindexFeb 2001