TOXIKOLOGIE
-- GIFTWIRKUNG: verursacht ausgedehnte lokale Nekrosen
durch gewebetox. Wirkung, geringer Anteil neurotox.
Wirkung und andere system. Wirkungen
-AUGE: Gefahr von Erblindung, wenn nicht rechtzeitig und
richtig behandelt wird (1,2).
-- die gewebtox. afrikan. Naja sp. werden auch afrikan.
Speikobras genannt: N. mossambica, N. nigricollis (3
Unterarten), Naja pallida, Naja katiensis
südafrikanische Speikobra Hemachatus haemachatus
-N.NIGRICOLLIS: 1 Fall starke Schwellung, Gerinnung ob
keine Neurotox. (6)
-- Speikobras können Gift über 2 Meter weit sprühen; das
Gift wird durch die Giftzähne gepreßt und in feinem
Tröpfchenregen zerstäubt mit Ziel der Augen des Gegner
SYMPTOME
--AUGE: Konjunktivitis, Schmerzen, Blepharospasmus,
Konjunktivalödem, Konjunktivalulcera, Erblindung (2).
--LOKAL: nach Biß der afrikanischen Speikobras schwere
lokale Gewebsschäden, Nekrosen, bis Verlust der
Extremität möglich (2). Flüssigkeitsverlust durch Ödem in
betroffener Extremität kann v.a. bei Kindern innerhalb
24h zu hypovol. Schock führen (1,2); Kompartmentsyndrom
Geschwüre könne Jahre bestehen bleiben, spätere maligne
Entartung möglich (1,4)
--NEURO: Lähmungen erscheinen möglich vor allem bei
großer Giftmenge und bei Kindern sind aber nicht
eindeutig dokumentiert beobachtet worden(4)
--SONST: N.nigricollis Fieber, Eintrübung, Lungenödem(2,4)
Leukozytose
--GERINNUNG: N.nigricollis öfters Blutgerinnungsstörungen
(Beginn bis 16-72h nach Biß) bis Spontanblutungen und
Subarachnoidalblutung [keine Blutgerinnungsdiff.-Diagnose
gemacht, verzögerte Gerinnselretraktion](2)
THERAPIE
--AUGE: mit Wasser spülen, augenärztliche Untersuchung
(Antibiotika bei Hornhautschaden empfohlen); Einträufeln
von Antiserum hat keinen positiven Effekt (2).
--LOKAL: ruhig und hochlagern; sterile Wundabbedeckung;
im Gegensatz zum Crotalidenbiß frühes chirurg. Wundaus-
schneidung aller nekrotischen Anteile; auf Sekundärin-
fektion achten; TETANUSIMPFUNG(4)
wegen gewebstox. Wirkung keine Kompressions-Immobilisa-
tions-Methode (4)
--bei der eher unwahrscheinlichen Atemdepression Intubation
und künstliche Beatmung.
--ANTIDOT: Antiseren initial 80-100ml i.v. in NaCl nach
Allergietest s.c. oder konjuktival (4)
Antiserum wird gewonnen von N.nigricollis + mossambica
Kreuzwirksamkeit für N. pallida + katiensis ist nicht
untersucht (4)
- N. mossambica: Polyvalent antivenom South African Inst.
Medical Research (SAIMR)(4,2) [Tox-Mü vorhanden]
- Ipser Afrique Pasteur Lyon (4)
- Antirept pasteur gegen N. nigricollis + N. haje (5)
->Favafrica + Favirept (Pasteur Lyon) beides wenig allergi-
sierende Fab-Fragment-Antiseren u.a. gegen N.nigricollis
keine Berichte über Wirkung, evtl aber bessere Wirkung
gegen Gewebsnekrosen zu erwarten
- WIRKSAMKEIT: gegen lokale Nekrose zweifelhaft, vor
allem bei später Gabe (war 0,5-3h nach Biß wirksam; 6-
24h nach Biß unwirksam)(4); Wirksamkeit gegen Blutgerin-
nungsstörung auch zweifelhaft(2)
TOXIN
In Naja nigricollis-Gift sind stark myolytisch wirkende Phospholipasen vorhanden, die für die Nekrosenbildung verantwortlich sind (2).
VORKOMMEN
--Naja mossambica (Mocambique spitting cobra): Südost-
Tansania, Südangola, Sambia, Malawi, Mosambik,
Nordnamibia, Botswana, Simbabwe, Nordosten Rep.
Südafrika.
--Naja nigricollis
--N.n.nigricollis (black-necked spitting cobra):
Südägytpen, Nordangola, Sambia, Tansania, fehlt im
Regenwaldgürtel.
--N.n.nigricincta (zebra-spitting cobra): südwestl.
Angola, Nordnamibia.
--N.n.woodi (south-western black spitting cobra):
Südnamibia, Kapprovinz.
--Naja katiensis: Süd-Mauretanien, Mali, Senegal, Burkina
Faso, Nordghana, Nordnigeria.
--Naja pallida: Südägypten, Sudan, Äthiopien, Somalia,
Kenia, Nord-Tansania.
SYNONYME
afikanische Speikobras; Speikobras; spitting cobra; Naja mossambica; Mosambik Speikobra; Mocambique spitting cobra; Naja nigricollis; Black necked spitting cobra; zebra-spitting cobra; Naja nigricollis nigricollis; Naja nigricollis nigricincta; Naja katiensis; Naja pallida; red spitting cobra; Naja nigricollis woodi; south-western black spitting cobra;
GRUPPENZUGEHÖRIGKEIT
Schlangen giftige; Elapidae; Kobras; Tiere giftige
LITERATUR
(1) Junghanss, Th., Bodio, M.: Notfall-Handbuch Gifttiere, Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York, 1996.
(2) Mebs, D.: Gifttiere, Wissenschaftliche
Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart.
(3) Coborn, J.: Schlangen-Atlas, bede Verlag, 1995.
4. Meier J.; White J. Handbook of Clinical Toxicology of
animal venoms and poisons; CRC Press 1994
5. Psateur Merieux: Beipackprospekt "Antirept pasteur"
polyvalent antisnake venom serum middle east north afrika
2000
6 Fälle GIZ-Mü siehe F4 KASUSITIK
7 Pasteur-Merieux Fax Mai 2001