Naja sp. afrikanisch neurotoxisch

Tox-Mü Kleber J.J. 4.1997.

Sichere Identifizierung nur mit LATEINISCHEM Namen möglich

TOXIKOLOGIE
bei Bissen dieser afrikan. Naja sp. stehen neurotox. Symptome mit Lähmungen im Vordergrund die sowohl sehr früh (15 Min. nach Biß) als auch nach über 10h langer Latenz auftreten können(4)
davon zu unterscheiden sind die Arten mit gewebetox. Gift siehe Naja sp. afrikanisch gewebetoxisch

SYMPTOME
--LOKAL: meist nur gering ausgeprägte Lokalsymptome wie
  Schmerz und Ödem (2), evtl. Blasen, Lymphknotenschwellung
  Rückbildung der Lokalsymptome meist ohne Nekrose(4)
--NEURO: Beginn von 15 min. bis 10-20h nach Biß(4)
  z.B. N.nivea Atemlähmung nach 2-12h (Dauer bis zu 7d)(4)
  Lähmungen mit Ptosis, Ophthalmoplegie, Schluck- und
  Sprachstörung, Atemlähmung bis komplette Paralyse(1,2,4)
--GIT: Erbrechen als frühes Allgemeinsymptom(4)
--VERLAUF: ohne Therapie komplette Rückbildung in 1-7d, bei
  Antiserumgabe schneller (4)

THERAPIE
--Behandlung der betroffenen Extremität mit der
  Kompressions-Immobilisations-Methode bis Antiserum
  verfügbar ist (4), um die Giftresorption und Lähmung zu
  verzögern wenn keine Intubation möglich ist
--bei Atemdepression: Intubation und Beatmung
-- ANTIDOTE:
  -SAIMR "Polyvalent antivenom" south African Institut med.
   research (Tox-Mü vorhanden):
   war bei N.nivea wirksam (I 1130081/96) siehe N.nivea
   -Indikation: erste Lähmungserscheinungen, Ateminsuff.
   -Dosis: mindestens 50(4) bzw.80ml(1) (= 5-8Ampullen)
  -Antirept pasteur polyvalent purified antisnake
   gegen Naja haie + Naja nigricollis (5)
  ->Favafrica Fab-Fragment-Antiserum (Pasteur) gegen N.haje
   N. melanoleuca; N. nigricollis (6)
  ->Favirept Fab-Fargment-Antiserum (Pasteur) gegen N. Haje
   N. nigricollis (6) bei Fab-fragment-Antiserum wenig
   allerigische Gefahren, keine Berichte über Wirksamkeit

VORKOMMEN
Naja haje (Uräusschlange):
--N.h. haje: Nordafrika (ohne Sahara) nördlich des
  Regenwaldgürtels, im Osten bis nördliches Tansania
  (inklus. Sansibar).
--N.h. anchietae (Anchieta's cobra): Südliches Angola,
  nördliches Namibia und Botswana, nordwestl. Zimbabwe
  und westliches Sambia.
--N.h. annulifera (Egyptian cobra): Südliches Sambia
  und Malawi, östliches Botwana, südwärts bis Natal.
--N.h. arabica: südwestliches Saudi-Arabien, Jemen und
  südlicher Oman.
--Naja melanoleuca (schwarzweiße Kobra, forest cobra,
  Black-and-white-lipped cobra): in fast allen Staaten
  des zentralen und südlichen Afrikas (außer Namibia und
  Botswana).
--Naja nivea (Kap-Kobra, Cape cobra, Yellow cobra):
  Zentral-und Südnamibia, Zentral-und Südbotswana, im
  Zentrum und im Westen der Republik Südafrika.
--Außer in sandigen Wüstengebieten überall verbreitet, in
  Höhen bis zu 2500 m ü. M. (1,3).

BESCHREIBUNG
--Auffälligstes Merkmal der Kobras ist das Abspreizen der
  Halsrippen bei aufgerichtetem Oberkörper, das jedoch nur
  als Warnverhalten gegenüber Feinden eingesetzt wird.
  Hierbei geben die Kobras Zischlaute von sich. Einem Biß
  muß nicht zwangsläufig diese Drohgebärde vorausgehen; bei
  Bissen wird in der Regel nicht sofort wieder losgelassen,
  sondern einige Sekunden unter Kaubewegungen Gift
  einmassiert.
--Länge: durchschnittlich 1,5 bis 2 Meter, bei einigen auch
  mehr (N. haje bis über 3 Meter).
--Kopf: breit und kurz, nicht wesentlich vom Körper
  abgesetzt.
--Färbung: sehr variabel, Oliv-, Braun- Grautöne, N. nivea
  gelblich bis beige, N. nigricollis einheitlich schwarz
  oder zusätzlich rot gesprenkelt. Nackenzeichnungen wie
  bei den asiatischen Kobras fehlen.
--Mehrheitlich nachtaktiv, N. haje arabica tagaktiv (1).

SYNONYME
Naja haje; Naja haje haje; Naja haje anchietae; Naja haje annulifera; Naja haje arabica; Naja melanoleuca; Naja nivea; Uräusschlange; Egyptian cobra; Anchieta's cobra; schwarzweiße Kobra; Kobra schwarzweiße; Forest cobra; Black-and-white-lipped cobra; Kap-Kobra; Cape cobra; Yellow cobra;

GRUPPENZUGEHÖRIGKEIT
Schlangen giftige; Elapidae; Kobras; Tiere giftige

LITERATUR

(1) Junghanss, Th., Bodio, M.: Notfall-Handbuch Gifttiere,


    Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York, 1996.


(2) Mebs, D.: Gifttiere, Wissenschaftliche


    Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart.


(3) Coborn, J.: Schlangen-Atlas, bede Verlag, 1995.


4. Meier J.; White J. Handbook of Clinical Toxicology of


  animal venoms and poisons;  CRC Press 1994


5. Pasteur Merieux Lyon: Beipackprospekt


  Antirept pasteur polyvalent purified antisnake venom serum


  middle east and north africa


6. Pasteur merieux Lyon Fax Mai 2001