PARACETAMOL


Beschreibung:

Toxische Wirkung für Kinder ab 125 mg/kg KG, letale Dosis für Erw. ab 15–25 g als Einzeldosis.

Wenn bei hohen Dosen der toxische Metabolit N-Acetyl-p-benzoquinoline (NABQUI) nicht mehr durch Glutathion entgiftet werden kann, kommt es zur Leberzellschädigung.

Symptome

Für schwere Paracetamolvergiftungen ist ein 3-Phasen-Verlauf typisch:

  1. Phase, innerhalb der ersten Stunde: Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen.
  2. Phase
  3. , 24–48 Stunden nach Giftaufnahme: Bei kurzfristiger Besserung des Allgemeinbefindens, Beginn der Leber- und evtl. auch der Nierenschädigung.
  4. Phase, 2–5 Tage nach der Giftaufnahme: Manifeste toxische Leberschädigung mit Transaminasenanstieg zwischen 1.000 und 10.000 U/L, Bilirubinanstieg, Abfall des Quick-Werts und Entwicklung einer hepatischen Enzephalopathie.

Therapie

Primäre Giftentfernung, Kohle, Laxans.

Bei hohen Dosen (ab 140 mg/kg KG) Antidot-Therapie mit N-Acetylcystein (Fluimucil®) i.v. Dosierung: 150 mg/kg KG i.v. in 200 ml 5 %iger Glucoselösung in 15 Minuten, anschließend 50 mg/kg KG i.v. in 500 ml 5 %iger Glucoselösung über 4 Stunden, dann 100 mg/kg KG in 1.000 ml 5 %iger Glucoselösung über 16 Stunden. Gesamtdosis: 300 mg/kg KG in 20 Stunden.

Verlängerte N-Acetylcysteingabe:
bei verspätetem Therapiebeginn (> 12 Std. nach Giftaufnahme),
bei initial sehr hoher Paracetamol- Konzentration im Serum (> 500 mg/l) oder
wenn nach 20-stündiger N-Acetylcysteintherapie die Paracetamol-Konzentration im Serum > 30 mg/l ist.
Dosierung: 150 mg/kg KG N-Acetylcystein i.v. in 5 %-iger Glucose über weitere 24 Std.

Symptomatische Therapie des Leberversagens, evtl. Lebertransplantation.