Letale Dosis: 1–4 mg/kg KG per os.
Inhalation oder orale Aufnahme subletaler Dosen: Bittermandelgeruch der Ausatemluft, Reizerscheinungen der Schleimhäute, rosige Hautfarbe, quälende Atemnot, pektanginöse Beschwerden, Bewusstseinstrübung, Blutdruckabfall, Koma, tonisch-klonische Krämpfe, Azidose.
Einnahme einer tödlichen Dosis: Apoplektiforme Vergiftung mit bewusstlosem Zusammenbrechen, tödlich binnen einiger Minuten.
In schweren Fällen (Bewusstseinstrübung) sofortige Antidot-Therapie mit 4-DMAP in einer Dosierung von 3–4 mg/kg KG; d. h. Erw. erhalten 1 Amp. à 250 mg 4-DMAP, anschließend Infusion von Natriumthiosulfat in einer Dosierung von 1 ml/kg KG Natriumthiosulfat 10%. Magenspülung erst nach Antidottherapie und Stabilisierung der Vitalparameter; ggf. Intubation und Beatmung mit 100 % Sauerstoff.
In leichten Fällen Gabe von Natriumthiosulfat 10% in einer Dosierung von 1 ml/kg KG.
Bei brandrauchbedingter Zyanidvergiftung erfolgt die Antidot-Therapie mit Hydroxocobalamin in einer Dosierung von 70 mg/kg KG bzw. 5 g Hydroxocobalamin für den Erw.; 4-DMAP darf in diesen Fällen nicht eingesetzt werden.